Hinter diese Phänomene zu blicken und Intuition durch Fertigkeiten zu zähmen, das ist Anliegen einer bei uns recht unbekannten Wissenschaft, die mit dem Überbegriff „Vogelsprache“ nur unzureichend beschrieben ist.

Alle Lebewesen in der Natur sind nicht nur im stetigen materiellen Austausch (= „fressen und gefressen werden“), sondern stehen auch in einer permanenten Kommunikations-Verbindung. Dabei ist interessant, dass die Informationsinhalte nicht nur innerhalb einer Art verstanden werden, sondern auch zwischenartlich, sogar auch zwischen unterschiedlichen Tierklassen. Das heißt, die Warnrufe des Vogel Rotkehlchen werden vom Säugetier Reh nicht nur gehört, sondern auch in ihrer Bedeutung verstanden. Wenn wir davon ausgehen, dass Vögel sehr gut über die Vorgänge in ihrem Revier informiert sind, so wäre es doch ein großartiger Erkenntnisgewinn, wenn wir als „Säugetier Mensch“ diese universelle Sprache wieder lernen könnten, um uns in dieses Kommunikations- und Informationssystem der Natur wieder einzuklinken.

Der amerikanische Biologe und Erwachsenenbildner Jon Young hat „Vogelsprache“ von den „First Nations“ gelernt und in einem Buch wissenschaftlich aufbereitet. Auf dieser Grundlage können wir am Vormittag die Grundzüge der „Vogelsprache“ erarbeiten. Nachmittags erproben wir im Freiland mittels einiger Techniken die praktische Umsetzung – all das mit dem Ziel, tiefer in die Natur einzutauchen, mit mehr Arten in Kontakt zu kommen oder einfach nur Freude zu haben. (Foto Elster: Stauss_CC.BY-SA.3.0)