Vogelsprache: „Strangers in Paradise“

30. April 2022

Jene, die Andreas Wenger schon kennen, wissen, dass es ein wunderbarer Tag wird. Die anderen sind voller Erwartung, es „eilt ihm ja sein Ruf voraus“, wie es Jenny treffend formuliert. Also lässt sich die aufmerksame Runde von Hobby- und professionellen Ornitholog*innen auf das Erlebnis ein. Im Indoor-Teil vermittelt uns Andreas anhand wissenschaftlicher Grundlagen schon sehr anschaulich, wie alle Lebewesen in der Natur in einer permanenten Kommunikations-Verbindung stehen. Informationsinhalte von Vogel-Lauten werden nicht nur innerhalb einer Art verstanden, sondern auch zwischenartlich, sogar zwischen unterschiedlichen Tierklassen. Das heißt zum Beispiel, die Warnrufe des Rotkehlchen werden vom Reh nicht nur gehört, sondern auch in ihrer Bedeutung verstanden.
Am Nachmittag spazieren wir in die Au und üben uns als „Säugetiere“ darin, die Laute – und Spuren – in der Natur selbst wahrzunehmen, mit Vögeln als Lehrer. Am individuellen „Sitzplatz“ praktizieren wir unter anderem, Luftalarm (Habicht!) und Bodenalarm (Mensch?) und die Reaktionen darauf zu orten und von den Baseline-Gesängen zu unterscheiden. Auch andere Spuren bleiben nicht verborgen, von der Hirschlosung bis zu den Ringel-Löchern des Mittelspechts auf der Linde. Voller geschärfter Sinne und Dankbarkeit für den schönen Tag gehen wir auseinander.