Ackerbrachen in Ostösterreich

28.06.2018

Für 28. Juni organisierte naturschutzakademie.at einen Fachaustausch zum Thema „Ackerbrachen“ für Vertreter/innen der ÖPUL-Programmplanung, der Landwirtschaftskammern und der Wissenschaft. Unter fachkundiger Betreuung von Dr. Bärbel Pachinger und Dr. Gabi Bassler wurden zunächst unbewirtschaftete Altbrachen am Versuchsgut Rutzendorf (Fotos 1-4; Einsaat mit 80 Arten vor 8 Jahren) begutachtet. Bemerkenswert waren u.a. die unterschiedliche Entwicklung der Brachen in Abhängigkeit von der Lage (offene Flur vs. Windschutz-Nähe) und die Vielfalt der Insekten.

Anschließend lud Landwirt DI Paul Weiss nach Lassee ein, wo er gemeinsam mit Landwirten und der örtlichen Jägerschaft 80 Hektar Brachen, vorwiegend Einsaatbrachen (mit 20 Arten aus regionaler Produktion) bewirtschaftet (Foto 5-12). Trotz gleichbleibender Ansaatmischung variieren die Brachen enorm, v.a. aufgrund der Unterschiede in Alter und Häckselregimen. Viele wertvolle Erkenntnisse, u.a. in Hinblick auf Anlage und Pflege der DIV-Flächen (=Biodiversitätsflächen in der ÖPUL-Maßnahme UBB) und die Folgen für Tier- und Pflanzengemeinschaften, konnten gewonnen werden.

Einige der wichtigsten Botschaften des Tages: (1) Einsaaten mit nur 4 Arten sind nicht ausreichend biodiversitätsfördernd; (2) weniger häckseln fördert Arten- und Struktur-Vielfalt; (3) die Kommunikation des „warum“ und „wie“ an die Landwirte, am besten über ihre Interessensvertreter, ist essentiell!